von Picturepark Communication Team • März 29, 2016
KALPAS wurde gegründet, um die medizinische Versorgung zu verbessern, die Armut zu lindern und den Austausch mit der indischen Kultur zu ermöglichen.
Das Engagement von Picturepark für die DAM-Community ist bestens bekannt – Beispiele sind das DAM Guru-Programm und die #LearnDAM Aktivitäten. Für die Kultur eines Schweizer Unternehmens ist ein Engagement für die Gemeinschaft nicht ungewöhnlich. Auch bei Picturepark hatte dies immer Priorität – schon bevor die Digital Asset Management-Software auf den Markt kam, die das Unternehmen seit fast zwei Jahrzehnten fortlaufend weiter entwickelt.
Zu Beginn des Jahres 2016 leistete Picturepark eine beträchtliche Spende an KALPAS, eine Hilfsorganisation für Indien – vor über 30 Jahren gegründet von den Picturepark-Gründern Matina Hämmerli und Bruno Jehle.
„Wir investieren den Großteil unserer Gewinne wieder in unser Unternehmen“, erläutert Ramon Forster, CEO von Picturepark. „Soziale Verantwortung ist aber förmlich in unserer DNA. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass wir Spenden an Organisationen leisten, die wir als lohnend, vertrauenswürdig und effizient organisiert ansehen.“
Wir sprachen mit Matina Hämmerli über KALPAS.
Matina Hämmerli arbeitet mit AIDS-Waisen im KALPAS-Programm.
Wie kamen Sie und Ihr Partner Bruno Jehle als Schweizer in Kontakt mit humanitären Fragen in Indien?
Im Jahre 1982 begleitete Bruno einen betagten indischen Missionar. Er war nicht speziell interessiert an der Missionsarbeit, wollte aber einen Weg finden, sinnvoll etwas Gutes zu tun.
Während seines Aufenthalts in Indien war Bruno mit größter Armut konfrontiert. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz fragte er mich, ob wir nicht versuchen sollten, etwas dagegen zu unternehmen.
Ich war einverstanden.
Bruno kehrte bald nach Indien zurück, wo er Slesser Babu traf, einen jungen Manager aus der Stahlindustrie. Dieser hatte von Bruno gehört und reiste nun über sechs Wochen mit ihm zusammen. Danach beschloss er, seinen Job zu kündigen und mit Bruno zusammenzuarbeiten.
Es wurden zwei Stiftungen in Indien gegründet – eine geführt von einem jungen indischen Arzt, Bhupal, den Bruno auf seiner ersten Reise getroffen hatte, die zweite von Slesser. Noch heute, nach nahezu 35 Jahren, leiten Bhupal und Slesser diese beiden Stiftungen mit vollem Einsatz – sie wurden ihr Lebensinhalt.
Im Jahre 1984 begleitete ich Bruno das erste Mal. Seitdem besuchen wir die Projekte jedes Jahr.
Matina Hämmerli und Bruno Jehle mit Kindern des KALPAS-Programms.
In jenen frühen Tagen war die Lepra der offensichtlichste Beweis für die extreme Armut, die das alltägliche Leben der Landbevölkerung kennzeichnete. Lepra-Patienten waren stigmatisiert und fühlten sich in ihrem Schicksal allein gelassen. Sie hatten keinen Zugang zu medizinischer Hilfe oder irgendeiner anderen Form von Unterstützung.
Wir starteten ganz einfach. Wir ermöglichten drei Personen eine Ausbildung in medizinischer Grundversorgung sowie einen „Crash-Kurs“ für die Behandlung von Lepra. Diese drei Helfer besuchten dann mit Fahrrädern die Dörfer. Im Gepäck hatten sie Medikamente, Kleidung und Patientenakten – damit wurde der Grundstein für die fortdauernde medizinische Versorgung der Menschen in dieser Gegend gelegt.
Heute betreiben wir vier Krankenhäuser, eine Schule für 1.200 Kinder und bieten in mehr als 150 Dörfern eine Vielzahl unterstützender Aktivitäten.
Mehr als 1.200 Schüler erhalten in den KALPAS-Klassenräumen eine Ausbildung. Es steht auch ein Computerlabor zur Verfügung, wo sich die Kinder mit gespendeten Computern grundlegende Fähigkeiten aneignen können, die sie für bessere Berufschancen benötigen.
Geben Sie uns einen kurzen Überblick, was KALPAS ist und tut.
In den Anfangsjahren pflegten wir ein loses Netzwerk von Freunden und Organisationen, und wir hatten ein Bankkonto in der Schweiz. Wir publizierten Jahresberichte für unsere Freunde und Spender. Und wir hielten Vorträge, wo immer sich die Gelegenheit bot.
Wir haben uns dann entschieden, die Verantwortung für die Beschaffung der Mittel auf mehrere Schultern zu verteilen. Im Jahre 2009 haben wir die Vereinigung KALPAS gegründet. Der ursprüngliche Name war Kalpavruksha – der Name eines mystischen „Lebensbaumes“, der für immer Wünsche gewährt. Er ist ein Symbol für die Natur, die Liebe und das Wesentliche im Leben. Er steht somit für die Ziele der Organisation.
Die wesentlichen Aufgaben von KALPAS sind das Fundraising für die beiden Stiftungen sowie der geistige und operative Austausch und Support, wofür wir ein kleines Freiwilligen-Programm pflegen. Die gesamte Spendenarbeit wird direkt von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet – jeder gesammelte Schweizer Franken, Euro oder Dollar fließt zu hundert Prozent den Projekten zu.
KALPAS engagiert sich in Bildung und im Gesundheitswesen – das umfasst die Bekämpfung von Lepra und Aids, soziale Belange und sogar Fragen der Landwirtschaft. Wie kann sich eine Organisation auf so viele verschiedene und wichtige Themen konzentrieren?
Wir begannen mit der medizinischen Hilfe, weil das die drängendste Aufgabe war. Aber wir wussten, dass es letztlich genauso wichtig war, sich mit den Problemen zu beschäftigen, die zu Krankheit und Armut führten. Schritt für Schritt begannen wir, die Ursachen anzugehen, welche die Ernährung, Bildung und auch das Selbstvertrauen der Menschen umfassen. Wir wollten ja die Lebensbedingungen der Menschen in der Region verbessern, da war es nur natürlich, alle wichtigen Faktoren des menschlichen Lebens einzubeziehen.
Tuberkulose ist immer noch eine Bedrohung in Indien. Im RISDT Hospital erhalten Patienten die Hilfe, die sie benötigen.
Was sind die kurz- und langfristigen Ziele für KALPAS?
Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, das Programm finanziell unabhängiger zu machen. Wir wollen die Kernaktivitäten so gestalten, dass sie sich selbst tragen, und die Spenden dazu verwenden, zusätzliche Programme zu ermöglichen. Auch unsere Partner in Indien wollen die Verantwortlichkeiten auf mehr Schultern verteilen, so dass wir eine neue Generation von Projektbetreuern haben, welche die Fortdauer des Programms sicherstellen.
Wie können Menschen helfen?
Natürlich benötigen wir Mittel, und wir garantieren, dass jeder einzelne Paise [indischer Cent] direkt den Projekten zugute kommt. Das unterscheidet uns von anderen Organisationen, die oft 50 Prozent oder sogar mehr ihrer Einkünfte für das Fundraising aufwenden.
Wir freuen uns über alle Spenden – jeder noch so kleine einmalige Beitrag kann viel helfen. Die kontinuierliche Unterstützung über monatliche oder jährliche Beiträge gibt uns aber mehr Budgetsicherheit. Man kann auch projektspezifische Spenden leisten, etwa für einen Monat Unterstützung eines Aids-infizierten Kindes oder das Schulgeld für ein halbes Jahr.
Wenn Menschen ihre Zeit und Fähigkeiten zur Verfügung stellen wollen sind sie herzlich eingeladen. Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer leisten bereits ehrenamtliche Hilfe. Studenten können praktische Erfahrungen sammeln, und Besucher wollen sich davon überzeugen, wie ihre Spenden das Leben der Menschen verbessern.
Bruno Jehle erläutert in seinem Solar-Lab die Grundlagen der Solartechnik.
Generelle Spenden an KALPAS können unter http://www.kalpas.ch/spenden geleistet werden.
Projekt-spezifische Spenden an KALPAS können geleistet werden unter: http://www.kalpas.ch/spenden/spende-als-geschenk
Besuchen Sie für weitere Informationen die Website von KALPAS: http://www.kalpas.ch